Review: Sword Art Online Alicization Lycoris – PS4 –

Sword Art Online ist in Form eines JRPGs zurück. Dabei tauchen wir nicht wie üblich in die Welt von Aincrad, Alfheim oder Gun Gale Online ein. Dieses Mal verschlägt es uns nach Underworld, einer künstlichen Welt, welche nichts mit den vorher genannten Welten gemein hat. Auch wir sind hinein „gedived“, um uns ein Bild über den Geniestreich von RATH zu machen.
Das Spiel erschien hierzulande am 9. Juli für die PlayStation 4, Xbox One und den PC. Wie üblich ist BANDAI NAMCO Entertainment Europe für den Vertrieb in Europa verantwortlich, welche uns freundlicherweise eine „BETA“-Version des „Project A.L.I.C.E“ überließen. Was Sword Art Online Alicization Lycoris anders macht als seine Vorgänger und ob sich der Titel lohnt, erfahrt ihr wie immer in unserer Review!
Achtung: Diese Review enthält Spoiler zu Sword Art Online Alicization und Sword Art Online Alicization Lycoris!
Handlung:
Startbildschirm
Wie in jedem Sword Art Online Game schlüpft ihr in die Rolle von Kazuto Kirigaya, besser bekannt als Kirito. Doch diesmal scheint etwas anders zu sein: Kritio erwacht, ohne seine Erinnerung zu dem was zuvor geschah, in einer ihm fremd wirkenden Welt. Dennoch bemerkt er schnell, dass er sich in einem VRMMO befinden muss. Nach einer kurzen Zeit trifft Kirito auf Eugeo, der etwas überrascht auf ihn reagiert. Sie kommen ins Gespräch und Kirito erhält erste Informationen über seine neue Umgebung. Außerdem lässt ihn das Gefühl nicht los, Eugeo bereits zu kennen. Als Kirito von der Verschleppung einer Kindheitsfreundin von Eugeo erfährt, beschließt er ihm dabei zu helfen, diese zu finden. Doch leider ist Eugeo an seine Berufung gebunden. Ein Verstoß gegen jede Regel in der Welt von Underworld wird durch den sogenannten TABU-Index geahndet und streng bestraft, wie Eugeo erläutert. Ob Kirito einen Weg findet, Eugeo zu helfen?
Zum Anfang ist Sword Art Online Alicization Lycoris eines der ersten Spiele in der Reihe, das den Plot der Serie adaptiert. Doch schon bald wird ein Charakter eingespielt, welcher weder im Anime oder in der Light-Novel auftaucht. Und da sind wir wieder an einem Detail, welches jedes Sword Art Online Spiel gemein hat. Dennoch hält sich das Spiel im weiteren Verlauf und trotz Storyfremden Elementen an das Original von Reki Kawahara. Doch leider sind besonders die Story Passagen teils recht ermüdend, da man hier zwischen Visual Novel, Ingame Animation und Anime wechselt. Und das zieht sich besonders im ersten ersten Teil der Hauptstory, was den Spielspaß leider etwas mindert. Etwas mehr Freiheit am Anfang wäre hier vorteilhafter, da es besonders Neueinsteiger etwas abschrecken könnte. Da nutzt man irgendwann jede Möglichkeit aus, sich frei in der Welt von Underworld bewegen zu können. Dennoch finden wir es gut, dass man sich im Großteil an den Plot der Serie und Light Novel hält.
Gameplay:
Neben der Hauptstory gibt es auch jede Menge Nebenmissionen!
Im Gameplay schaut die Sache ganz anders aus. Denn Entwickler Aquria hat sich ein etwas anderes Kampfsystem ausgedacht. Doch zuerst gehen wir zur Grundlage des Gameplays über. Denn euch erwartet eine große Spielwelt, welche man zwar nicht als Open-World deklarieren kann, welche aber dennoch „viel“ Bewegungsfreiheit bietet. „Viel“ aus dem Grund, weil es teilweise Abschnitte auf der Karte gibt, die man mit einem zu niederem Level lieber meiden sollte, wenn man nicht das Zeitliche segnen möchte. Außerdem erwarten euch jede Menge Mini-Aufgaben, ein Crafting System und kleinere Aktivitäten, die man abseits der Hauptstory erledigen kann.
Dabei könnt ihr Kirito nach euren eigenen Wünschen gestalten. Denn auch wenn man ihn nur als Kämpfer im Zweischwert-Stil kennt, kann er in Lycoris einiges mehr erlernen. Es erwartet euch ein breitgefächertes Arsenal an Waffen, welche es zu beherrschen können gilt. Dementsprechend fällt auch der Skill Baum aus. Dieser wächst nämlich mit jedem neuen Waffen Typ, den ihr anlegt. Außerdem verfügt Lycoris über ein Casting System das an das Original anknüpft. Es gibt also jede Menge Gründe EXP zu sammeln und Kirito ans Maximum zu bringen.
Kommen wir nun zum Kampfsystem. Dieses unterscheidet sich nämlich immens von den Vorgängern. In der früheren Spielen hatte man einen Mix aus Action-RPG und Hack’n Slay. In Lycoris geht Aquria neue Wege und hat ein sehr, SEHR komplexes Kampfsystem geschaffen, welches sich uns auch nach mehreren Stunden immer noch als sehr kniffelig präsentiert. Wir schlagen nämlich nicht wie wild auf die Gegner, um diese durch schnelle Tastenkombinationen zu erledigen. Hier könnte man von Kausalität sprechen, jede Ursache hat ihre Wirkung. Denn wir müssen den Gegner genau beobachten, im richtigen Moment ausweichen, Skills und Angriffe unserer Mitstreiter kombinieren, um dem Gegner einen gewissen Schaden zuzufügen. Ansonsten leert sich die Lebensanzeige nur recht schleppend, auch wenn der Gegner auf dem selben Level ist wie man selbst. Das ist sehr anspruchsvoll und sorgt für viel Experimente im Bezug auf Angriffskombinationen ect.
Sword Art Online Alicization Lycoris erfindet zwar nicht das JRPG Rad neu, kann aber mit einem sehr anspruchsvollen Kampf- und Levelsystem punkten. Und wer mit der Story zu schnell durch ist kann sich trotzdem noch mit vielen Nebenaufgaben oder dem Craftingsystem die Zeit vertreiben.
Grafik/Leistung:
Hier kommen wir zu der Kehrseite der Medaille. Lycoris ist bisher das schönste Spiel der Familie, wenn man rein die Optik betrachtet. Doch irgendwie wirkt alles ein wenig unfertig. Teilweise kann man durch Gegenstände wie Tische, Brunnen oder Bäume laufen. Außerdem ist das Springen auf Anhöhen hin und wieder echt witzig, weil es sogar die niedrig angesetzten physikalischen Standards von Videospielen außer Kraft setzt. Und leider müssen wir immer wieder mit Framerate-Einbrüchen kämpfen. Mittlerweile gab es schon ein größeres Update, welches sich auf diverse Bugs gestürzt hat. Dennoch wirkt es immer noch so, als würde irgendetwas fehlen um das komplette Potential des Spiels auszuschöpfen. Es mindert jetzt nicht den Spielspaß im gesamten, ist halt einfach etwas unschön für die Ästhetik des Spiels. Vielleicht hätte Lycoris noch ein bis zwei Monate weitere Entwicklung benötigt.
Launch-Trailer Sword Art Online Alicization Lycoris:
Allgemeine Daten:
Publisher: BANDAI NAMCO Entertainment Europe
Entwickler: Aquria
Genre: JRPG
Plattform: PlayStation 4, Xbox One, PC
Spieldauer: mind. 30h
Erscheinungsdatum: 9. Juli 2020
USK: 12
-
Handlung
-
Gameplay
-
Grafik/Leistung
Fazit
In unserem Test zu Sword Art Online Alicization Lycoris konnten wir sehen, dass man auch in einem langlebigen Franchise neue Wege beschreiten kann. Die Handlung orientiert sich im Großteil an dem aktuellen Arc der Anime-Serie und weicht nur geringfügig ab. Im Gameplay hat uns das Team von Aquria zeigen können, dass man auch aus einer Marke wie Sword Art Online etwas neues machen kann. Man hat jetzt mehr das Gefühl ein VRMMO alla Sword Art Online zu spielen, da das Kampfsystem sehr komplex und kniffelig ist. Mit dem Crafting System haben sie auch eine gute Entscheidung getroffen, da man hier den Ansporn zum Sammeln von Materialien bekommt, um neue Ausrüstung oder hilfreiche Items zu erstellen. Leider müssen wir im Punkte Grafik und Leistung ein paar Abstriche machen, weil es so wirkt, als hätte man Lycoris mit Biegen und Brechen zum Release gebracht. Wir hoffen, dass sich nach einem großen Update etwas in Sachen Bugs und Framerate-Einbrüchen ändert.
Alles in allem ist Sword Art Online Alicization Lycoris ein echter Ausnahmetitel unter den restlichen Spielen der Reihe. Einsteiger könnten einen langwierigen Start haben, wenn man die Geschichte des aktuellen Arc noch nicht kennt. Wer etwas forderndes sucht, wird mit dem Spiel seine große Freude haben. Trotz der zwei größeren Kritikpunkte, können wir das Spiel jedem SAO Fan nur empfehlen.
Wie immer möchten wir uns herzlichst bei BANDAI NAMCO Entertainment Europe für das Bereitstellen des Rezensionsexemplares bedanken!